Stuttgart fehlt der Spielwitz – Sosa fliegt nach Schwalbe vom Platz

Ideenlose Stuttgarter holen am Ende mit zehn Mann einen Punkt

Tim Walter hatte es in der Pressekonferenz vor dem Spiel bereits angedeutet. Viele Spiele werden so laufen wie das gegen St. Pauli. Damit meinte er, dass durch das Ballbesitzspiel der Schwaben, die Gegner tief in die eigene Hälfte gedrängt werden. Was das betrifft war das Spiel in Aue eine Kopie von vor einer Woche. Der VfB hatte zwischen 75 und 80 Prozent Ballbesitz, doch Raumgewinn und Torgefahr war zu selten zu erkennen. Immer wieder wurde der Ball quer oder nach hinten gespielt. Die Kreativität, ein schneller Spielzug über wenige Stationen und letztlich der Torabschluss waren kaum vorhanden. Aue stellte sich ähnlich wie die Hamburger vergangenes Wochenende mit zwei Abwehrreihen hinten rein und setzten ihre Nadelstiche, die teils nicht ungefährlich waren. Mateo Klimowicz und Philipp Klement hatten in Halbzeit eins die besten Möglichkeiten den VfB in Führung zu bringen. Ein Zweikampf zwischen Aues Calogero Rizzuto und Nicolas Gonzalez führte nach Sichtung der Videobilder nicht zum Elfmeter. Tim Walter sprach nach der Partie von einem klaren Strafstoß, den es für den VfB in dieser Szene geben hätte müssen. Doch trotz Sichtung der Videobilder in Köln, blieb die Pfeiffe stumm.

Sosa und Gonzalez wollten Standards erzwingen

Mit Beginn der zweiten Halbzeit wechselte Tim Walter den Neuzugang Silas Wamangituka ein, er brachte ein wenig Schwung ins Spiel, doch auch er blieb zu oft am Gegenspieler hängen. Nichtsdestotrotz hatte er eine gute Schusschance, die der Keeper der Auer parieren konnte. Die 66. Minute wurde Borna Sosa schließlich zum Verhängnis. Im Strafraum ging er einen Tick zu früh zu Boden, ehe er am Knie getroffen wurde. Da er bereits früh im Spiel die Gelbe Karte sah, schickte ihn Schiedsrichter Zwayer wegen Schwalbe mit der Ampelkarte vom Platz. Das Spiel der Schwaben veränderte sich kaum, auch das von Aue wurde nur bedingt offener. Nicolas Gonzalez holte sich wenig später ebenfalls eine Verwarnung, seine Schwalbe in der Vorwärtsbewegung war noch offentlichlicher. Stuttgart tat sich erneut schwer gegen eine Wand aus Gegenspielern, dieses Mal fehlte der Lucky Punch zum Siegtreffer. Will der VfB in Zukunft wieder zu drei Punkten kommen, muss am Ideenreichtum und an der Geschwindigkeit eine deutliche Schippe draufgelegt werden. Tim Walter sagte nach dem Spiel: “Wir hatten einige gute Möglichkeiten, waren aber nicht konsequent genug im Abschluss, um ein Tor zu erzielen. Leider hatte auch der Schiedsrichter nicht seinen besten Tag, uns ist ein klarer Elfmeter nicht gegeben worden. Nach dem Platzverweis für Borna haben wir auch mit zehn Mann weiter versucht, Fußball zu spielen. Am Ende hat es leider nicht zum Sieg gereicht und wir sind entsprechend enttäuscht, weil wir hier unbedingt gewinnen wollten.”

Shares