Jugend macht es den Profis vor – Was die Großen von den Kleinen lernen können

Beim VfB gibt es auch noch positive Schlagzeilen

Nimmt man am Wasen das Wort Hertha in den Mund, kommen seit vergangen Sonntag schlechte Erinnerungen wieder hoch. Der VfB hatte eine, wie sie selbst im Vorfeld des Spiels sagten, große Chance verpasst, sich richtig Luft zu verschaffen. Nun ist die Situation sogar noch brenzliger als je zuvor. Den direkten Klassenerhalt erreicht man nur noch mit Siegen und einiges an Schützenhilfe und selbst die Relegation ist noch nicht sicher. Das Thema Hertha ist in Stuttgart allerdings noch nicht abgehakt, denn am Mittwochabend und am kommenden Sonntag ging respektive geht es für die U17 gegen die Hertha um den Einzug ins Finale der Deutschen Meisterschaft. Der erste Schritt dahin ist getan. Das Hinspiel konnten sie im Gazi-Stadion mit 1:0 gewinnen. Parallelen zu den Profis könnte man maximal noch in der mangelnden Chancenverwertung sehen. Auch die Jungs von Markus Fiedler hätten ein, zwei Tore mehr erzielen können. Doch die Kleinen haben den Großen auch jede Menge voraus. Das fängt mit Anpfiff des Spiels an. Beide Teams, somit auch der VfB, waren gleich zu Beginn hellwach. Auch wenn Berlin bereits früh die ein oder andere Angriffswelle startete, die Verteidiger räumten durch präzise Zweikämpfe alles ab, das war nur möglich, weil man eng am Gegenspieler war und die Lücken schließen konnte. Ging doch mal ein Angriff durch, war der starke Keeper zur Stelle. Die Offensive des VfB suchte mit viel Tempo den direkten Weg zum Tor. Es wurden Eins-zu-Eins Duelle gesucht und gewonnen, es wurde über die Flügel agiert. Selbst wenn der ein oder andere Angriff im Abseits endete, sie hörten nicht auf, es immer und immer wieder zu versuchen. Taktisches Querspiel in der eigenen Hälfte sah man selten am Mittwochabend gegen Berlin. Die Körpersprache war ebenfalls eine ganz andere als am Sonntag im Olympiastadion. Mit hängenden Köpfen kam die Profis die Rolltreppe zur zweiten Halbzeit herunter, dabei hätte man nur ein Tor aufholen müssen. Am Mittwochabend hingegen klopften sich die jungen Einwechselspieler mit beiden Fäusten selbst auf die Brust, um sich den letzten Push zu geben und fügten sich nahtlos ins gute Spiel ein. Am Sonntag zeigten die späteren Wechsel kaum Wirkung. Ein Indiz, dass ein Team alles gegeben hatte, zeigt sich meist gegen Ende der Partie in Wadenkrämpfen. Bis zum Rückspiel am kommenden Sonntag haben die Physiotherapeuten der U17 ein paar Extra-Schichten zu schieben. Vielleicht haben die “Meister” ihren “Lehrlingen” ja über die Schulter geschaut und setzen gegen Wolfsburg ebenfalls die ein oder andere dieser Tugenden um.

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