Jetzt spricht Hitzlsperger: “Entwicklung stoppen, die den VfB innerlich vergiftet.”

Thomas Hitzlsperger will mit Kandidatur Schaden vom Verein abwenden

Was vor wenigen Stunden noch spekuliert wurde, bestätigte Thomas Hitzlsperger nun selbst. Er ist einer der Kandidaten für das Präsidentenamt des VfB Stuttgart e.V. und hätte bei einer erfolgreichen Wahl zwei Funktionen. In seinem Statement liefert er bereits die mögliche Konstellation. Ein Präsident als Ehrenamt und Vorsitzender der AG im Hauptamt. Im Aussichtsrat könnte er nicht vertreten sein. Nun spricht er in einem offenen Brief über seine Beweggründe für die Kandidatur. Thomas Hitzlsperger spricht von einem tiefen Riss, der “durch unseren Club” geht. “Dieser Riss gefährdet alles, worauf wir zu Recht stolz sind. Anders als es einigen erscheint, verläuft dieser Riss nicht zwischen e.V. und AG – und nein, dieser Riss ist auch nicht „typisch VfB“. Der Riss verläuft zwischen unserem Präsidenten und Aufsichtsratsvorsitzenden Claus Vogt auf der einen Seite und dem gesamten Vorstand der AG und zahlreichen Gremienmitgliedern aus Präsidium, Aufsichtsrat und Vereinsbeirat sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf der anderen Seite.”

“Der Profilierungswunsch eines Einzelnen bedroht so die Existenz des ganzen Vereins.”

Seinen Schritt sich als Präsident des VfB zu bewerben hatte er Claus Vogt bereits im Vorfeld mitgeteilt, wie er in diesem Statement schreibt und wirft ihm vor, sich in den Vordergrund zu rücken, anstatt für den VfB seine Kraft einzusetzen. Besonders in der Datenaffäre wäre dies deutlich geworden. So schreibt Hitzlsperger: “Mit der Autorität der Ämter als Präsident und Chef des Aufsichtsrats hat Claus Vogt jedoch eine Beauftragung ohne Ausschreibung, ohne Kostenschätzung und ohne Projektplan durchgedrückt und bei der Projektleitung die nötige Sorgfalt, Kompetenz und Abstimmung vermissen lassen. Die unkontrolliert ausufernden Kosten führten dazu, dass die AG den Verein unterstützen muss, um ihn vor der Zahlungsunfähigkeit zu bewahren. Der Profilierungswunsch eines Einzelnen bedroht so die Existenz des ganzen Vereins.” Auch die angekündigten Ziele seien in dem Jahr der Amtszeit von Claus Vogt kaum umgesetzt worden.

“Wir sind auf dem Weg, kaputtzumachen, was wir in den letzten zwölf Monaten erreicht haben!”

Thomas Hitzlsperger will mit seiner Wahl zum Präsidenten verhindern, den VfB in unruhige Fahrwasser zu bringen “Unsere Ämter für den VfB sind kein Selbstzweck. Meine Verpflichtung sehe ich darin, unseren Club in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Damit meine ich, was ich Euch vor einem Jahr in der Schleyerhalle genannt habe: nachhaltigen Erfolg. Unser Erfolg darf keine Momentaufnahme sein. Ungeschminkt: Wir sind auf dem Weg, kaputtzumachen, was wir in den letzten zwölf Monaten erreicht haben! Meine Kandidatur soll ein Ausweg aus dieser Lage sein.” Desweiter schreibt er: “Ich diesen Verein vereinen und eine Entwicklung stoppen, die den VfB innerlich vergiftet. Zugleich will ich die positive Außenwahrnehmung weiter verstärken und damit an das anknüpfen, was sich in den vergangenen Monaten im Bereich Sport bereits entwickelt hat.” Hitzlsperger geht mit Claus Vogt hart ins Gericht, richtet aber auch positive Worte an ihn. “Claus Vogt hat in einem Übergangsjahr seinen Beitrag zur positiven Außendarstellung des VfB geleistet. Insbesondere hat er sich dem Verhältnis zwischen Club und Fans gewidmet. Dafür bin ich ihm dankbar. Es ist uns gelungen, nach außen ein Bild der Gemeinsamkeit aufrechtzuerhalten. Die Wahrheit ist aber auch: Es ist uns trotz aller aufrechten Versuche nicht gelungen, eine gemeinsame Linie und eine Form der Zusammenarbeit in und zwischen den Gremien zu finden, die für den VfB weiter tragbar ist.”

Hier der gesamte offene Brief von Thomas Hitzlsperger zum Nachlesen

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