VfB durch und durch: So tickt Willigs Co-Trainer

Die Wahl von Tobias Rathgeb als Co-Trainer war sehr bewusst

Dem Zufall will Thomas Hitzlsperger und Nico Willig sicher nichts überlassen. Ein Urteil über den Trainerwechsel lässt sich nach einem Sieg aber sicherlich auch noch nicht abschließend fällen. Auch ein noch so ausgeklügelter Plan, sei es von Hitzlsperger mit der Wahl seiner Trainers oder sei es der Matchplan des Trainers fürs Spiel, das Spielglück kann man ein Stück weit zwar erzwingen, aber man hat es eben oder auch nicht. Daher ist Willig mit seinen ersten drei Punkten auf dem richtigen Pfad, aber noch lange nicht über den Berg. Doch nicht nur Nico Willig hat einen großen Anteil daran, dass der VfB wieder auf Kurs kommt, auch sein Co-Trainer Tobias Rathgeb ist ein wichtiger Mann an der Seite des neuen Coaches.

Er lebt den VfB wie kein Zweiter

Er war Co-Trainer der U19 und zuletzt der U17. Tobias Rathgeb spielte über 200 Mal für den VfB II, war jahrelang sein Kapitän. Er kam nach seiner Zeit bei St. Gallen und Rostock, wo er erste und zweite Liga spielte, wieder zu den Schwaben zurück. Sein einziges Bundesligator im Trikot von Hansa erzielte er allerdings ausgerechnet gegen den VfB. Dennoch lebt er den Verein, wie wenige aktuell in der Verantwortung stehenden Personen. Bei einem Interview auf “fupa” Ende des letzten Jahres sagte der gebürtige Ruiter: “Mein Vater hat mich schon früh mit ins Stadion genommen und ich war einer der typischen Jungs, die gerne Fußball schauen und dann eben VfB-Fan sind. Einen anderen Verein gab es nicht.” Nach seinen Jugendstationen bei Nellingen und Kirchheim wechselte er zum VfB und durchlief die wichtigsten Jugendmannschaften der Stuttgarter. Er ist VfB durch und durch und das sieht man auch auf dem Trainingsplatz. Er klatscht die Spieler nach Aktionen ab, legt auch mal beim persönlichen Gespräch die Hand auf die Schulter und feuert die Jungs an. Er will den Erfolg für den VfB um jeden Preis. Die Frage nach dem besonderen VfB-Moment beantwortete er wie folgt: “Da gibt es brutal viele Momente. Dadurch, dass ich VfB-Fan bin, war alles sehr besonders. Ich bin nicht mit dem Ziel gewechselt, um später Profi bei einem anderen Club zu werden. Deswegen ist auch meine Vita so verlaufen. Natürlich hätte ich aus karrieretechnischen Gründen andere Entscheidungen treffen können, aber für mich, und das ist auch heute noch so, spielt der VfB eine ganz große Rolle.” Einen besonderen Moment sollte man trotzdem hervorheben. Er traf im August 2012 mit dem VfB II in der dritten Liga auf den KSC und traf nach drei Minuten per Freistoß. Das Spiel endete 2:0 für die Schwaben. Nach dem Spiel gab es den legendären Satz von Rathgeb: “Es war klar, wenn wir die Trikots weggeben, dann nur an unsere Fans. Wir tauschen doch nicht mit Karlsruhern unsere Trikots”. Mehr VfB geht nicht.

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