Nach der Beförderung von Willig zum Chef ergeben sich offene Fragen – nicht nur für die Profis

Übergangs-Cheftrainer für vier bis sechs Spiele.

Über Nacht in der Fussballwelt einen Namen gemacht und das obwohl er noch kein Spiel bei den Profis auf der Bank saß. Ganz Fussball-Deutschland kann mit dem Namen Nico Willig nun etwas verbinden. Doch so ganz stimmt das nicht, denn Nico Willig hat sich zumindest beim VfB schon einen guten Ruf erarbeitet. Bei der TSG Balingen lernte er das Kicken, es war auch seine erste Trainerstation, ehe er im Jugendbereich bei den Kickers und später beim VfB erst die U16, dann die U17 und aktuell die U19 betreute. Mit Nagelsmann und Tedesco drückte er die Schulbank zum Fussball-Lehrer. In der letzten Saison scheiterte Nico Willig mit der U17 nur wegen dem schlechteren Torverhältnis gegenüber den Bayern an der Staffelmeisterschaft. In der laufenden Saison steht er mit der U19 an der Tabellenspitze und steht im Pokalfinale. Bei noch drei ausstehenden Spielen hat die U19 des VfB fünf Punkte Vorsprung und die Halbfinals um die Meisterschaft vor Augen. Nico Willig wird einen seiner Co-Trainer Martin Franz mit zu den Profis nehmen, so dass Daniel Teufel für die restlichen Spiele die Verantwortung in der A-Junioren-Bundesliga übernimmt.

Welche Auswirkungen hat der Wechsel auf die U19?

Thomas Hitzlsperger traut nicht nur Nico Willig zu, die Profis zu retten, sondern auch Daniel Teufel, die U19 zu einem erfolgreichen Ende zu führen. Einen Schnitt in einen solch erfolgreichen Lauf, könnte allerdings gegen Ende Saison, noch dazu wenn die entscheidenden Wochen bevorstehen, diese Ziel nochmals zum Wanken bringen. Die Staffelmeisterschaft bei den A-Junioren könnte bereits am kommenden Spieltag zugunsten der Schwaben entschieden werden, doch wie schlägt sich das Team in den Finalspielen um Deutsche Meisterschaft und Pokal? Die Entscheidung für Nico Willig war für Thomas Hitzlsperger allerdings eine Entscheidung für die Profis und nicht gegen die U19. Er sieht in Willig den Mann, der den Profis nochmals das geben kann, was sie brauchen. Er kennt den Verein und das Umfeld, mit Tobias Rathgeb, Paco Vaz und Martin Franz kennt er seine Co-Trainer. Eine Garantie, so Hitzlsperger, gäbe es bei keinem Trainer, auch nicht, wenn er bereits Erfahrung im Abstiegskampf oder in der Bundesliga gesammelt hätte, doch Hitzlsperger will auf das vertrauen, was er sieht und kennt. Bei Nico Willig habe der Sportvorstand ein gutes Gefühl. Markus Weinzierl gab zwei Akteuren der U19 bereits ihre ersten Bundesligaeinsätze. Vertraut Nico Willig dem aktuellen Profikader oder holt er sich womöglich aus seinem U19-Team erneut Dajaku, Aidonis und Co. als vertraute Spieler ins Boot der Profis? Auch diese Maßnahme hätte sicherlich nochmals Einfluss auf den weiteren Saisonverlauf der U19. Einige Fragen, die in wenigen Wochen beantwortet werden.

Shares