Karazors Stil ist spielentscheidend – nur Tim Walter kennt bislang seinen Kapitän

Atakan Karazor scheint bei Walter gesetzt

Noch zwei Tage, dann fällt der Startschuss für den VfB in Liga zwei. Trainer Tim Walters “Laune ist sehr gut, die Freude ist groß”. Er lebt es vor, seine Spieler ziehen mit. Dabei ist Walter wichtig, dass es keine vorgespielte Freude ist, sondern dass er so sei wie er sei. Diese Freude am Spiel und am Fussball will Tim Walter am Freitag von seinem Team sehen. Der Ausfall von Sasa Kalajdzic tut dem Coach wegen dem Spieler selbst leid. Er kam von Österreich hier her und hatte Pläne mit dem VfB. “Für den Jungen ist es allgemein beschissen”. Walter hätte mit Kalajdzic anders spielen können, doch ein einzelnen Spieler, so meinte er auf der Pressekonferenz, wird die Pläne des VfB nicht durchkreuzen. Alle Spieler haben das Potential zu spielen. Wer am Freitagabend in der Startelf stehen wird, hat er nicht verraten. Emiliano Insua fällt wegen Muskelfaserriss aus. Baumgartl und Donis trainierten die Woche über wegen Oberschenkelproblemen bisher individuell. Auch sie werden wohl keine Option für den Kader sein, genauso wie Luca Mack, der so Tim Walter sicher im Kader wäre, doch eine Sperre aus dem Meisterschaftsfinale bremst ihn aus. Seine Elf steht und fällt mir den letzten Eindrücken aus dem Training und welcher Spieler ihm das Signal sendet, auch spielen zu wollen. Auch die Kapitänsfrage ist noch nicht geklärt, zumindest in der Öffentlichkeit. Der Spieler selbst erwährt es Morgen, die Fans werden am Freitag sehen, wer die Binde trägt und die Mannschaft aufs Spielfeld führt. Nur der Trainer selbst weiß, wen er in diesem Amt sieht. In den ersten Spielen war Gonzalo Castro Kapitän noch vor Mario Gomez, in den Tests zuletzt, lief Marc Oliver Kempf mit der Spielführerbinde auf.

Karazor ist der Balancespieler

Eine Überraschung in Form eines ganz anderen Spielers ist bei Tim Walter ebenfalls nicht ausgeschlossen. Seinen ehemaligen Spieler bei Holstein Kiel, Atakan Karazor lobte Tim Walter jedenfalls als das spielentscheidende Element im Spiel. Tim Walter beschreibt ihn als extram spielintelligent. “Er kann alle Situationen auf dem Spielfeld scannen, weiß genau wenn er wegbleiben muss, wann er hingehen muss, er hat das ganze Spiel im Blick, er agiert für seine Mannschaft als Brückenspieler, er ist der Balancespieler. Er weiß wo er zu sein hat, das ist spielentscheidend.” Ein dickes Lob an einen Spieler, auf den Tim Walter nach dieser Aussage nicht verzichten kann. Generell lobt er allerdings das komplette Team, vor allem die jungen Spieler würden ihre Sache gut machen. Bei einem Fussballer spielt bei Tim Walter nur die Qualität eine Rolle, nicht das Alter. Mack wäre ohne Sperre im Kader, Klimowicz war trotz der fremden Umgebung sofort angekommen, Coulibaly würde unbekümmert aufspielen und auch Grözinger löst seine anfängliche Zurückhaltung immer mehr auf. Der VfB hat also Alternativen, ab der neuen Saison gibt es einen 20er Kader, dass heißt zwei Spieler mehr auf der Bank. Für Tim Walter nicht entscheidend, aber man habe mehr Handlungsspielraum. Dass der VfB den höchsten Marktwert an Spielern hat, lässt Walter genauso kalt, wie die Gehälter seiner Spieler, für ihn zählt der Charakter und das Spiel, er weiß was seine Mannschaft und der Einzelne können. Die Favoritenrolle gegen Hannover nimmt er gerne an.