“Ich bin überzeugt, in zwei, drei Jahren werden viele über den VfB sprechen”

Technikcoach Nate Weiss spricht mit VfB-exklusiv über seine Aufgaben und Ziele

Nate, was sind Deine Hauptaufgaben beim VfB?

Meine Hauptaufgabe liegt bei den Spielern der U17, U19 und U21. Wir versuchen, dass wir diese Jungs an die Profis heranbringen. Es geht darum, die Jungs so gut und technisch so stark auszubilden, dass sie für die erste Mannschaft interessant werden. Es kam auch schon vor, dass ich im Lizenzspielerbereich unterstützen konnte. Dann bin ich gelegentlich, wenn der Trainer es braucht, auch mit den Profis auf dem Platz. Aber der wichtigste Grund, warum ich da bin, ist, die Jungs beim VfB auf ihrem Weg zu den Profis zu unterstützen.

In welchen Bereichen entwickelst Du die Jungs, was ist in Deinen Augen wichtig?

Es gehört vieles zur individuellen Entwicklung des Spielers, ich bin vor allem für die Technik der Spieler verantwortlich. Technik ist ein sehr wichtiges Thema auf dem Platz. Wir wollen hier beim VfB Spieler, die mutig sind, unser Motto vorleben und frech mit dem Ball sind. Aus diesem Grund wollen wir, dass die Technik der Spieler auf ein höheres Niveau kommt. Spieler aus der Region und beim VfB sollen bekannt dafür sein, wenn sie aus unserer Ausbildung rauskommen, dass sie richtig gute Fußballer sind.

Wie erreichst Du das, welche Methoden, welche Tricks wendest Du an?

Meine Philosophie ist, dass die Spieler mit dem Ball praktisch alles können. Sobald ein Spieler überlegen muss, was er mit dem Ball macht, kann er andere Sachen nicht mehr richtig wahrnehmen. Die absoluten Top-Spieler in der Bundesliga oder in anderen Top-Ligen denken nicht mehr nach, wenn sie den Ball haben. Sie können das Spiel lesen und wenn sie den Ball haben, fühlt es sich einfach natürlich an. Es gibt Spieler, die haben etwas Besonderes, sie können sich auf den Raum und die Bewegung des Gegners fokussieren, das geht nur, wenn technisch alles perfekt ist. Das ist mein Ansatz.

Bist Du in den täglichen Trainingsablauf der einzelnen Teams eingebunden oder gehst Du gezielt auf einzelne Spieler zu?

Wir definieren zusammen mit Thomas Krücken (Anm.: Leiter Nachwuchsleistungszentrum), jeweils eine Gruppe von Spielern, mit denen wir eine besondere Aufmerksamkeit auf dieses Thema richten. Das heißt nicht, dass diese Spieler Profis werden können und die anderen nicht. Wir versuchen in kurzer Zeit, möglichst viele gute Ergebnisse und Fortschritte im technischen Bereich zu erzielen. Das ist ein Thema, das ich ganz besonders spannend finde und auch mit ein Grund, warum ich zum VfB gekommen bin.

Thomas Kastanaras ist ein gutes Beispiel dafür. Er hatte zuletzt einen Profivertrag unterschrieben und wird wohl auch entsprechend die Vorbereitung der kommenden Saison bei den Profis absolvieren. Gibt es noch mehr Beispiele wie ihn?

Wir haben mehrere. Man muss sich einfach die U17 anschauen. Sie schlagen Bayern nicht zufällig so hoch (Anm.: 5:1). Im 2005er Jahrgang sind schon ein paar richtig richtig gute Talente dabei. Da kann man bereits außergewöhnliche Bewegungsabläufe erkennen. Ich will keinen Spieler explizit nennen, weil sie noch so jung sind, aber da sind ein paar interessante Spieler dabei. Ich weiß, dass in den letzten Jahren nicht sehr viele Spieler den Sprung zu den Profis geschafft haben, das wollen wir ändern. Wir müssen geduldig sein und den Prozess konsequent verfolgen. Dieser Weg hat vor zweieinhalb Jahren begonnen und ich bin stolz, dass ich ein Teil davon sein darf. Ich bin überzeugt, in zwei, drei Jahren werden viele über den VfB sprechen.

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