Herbstfazit: Besser als viele erwartet haben – der VfB macht wieder Spaß

Zehn Punkte nach sieben Spielen und ne Menge Lob

Als Leser eines Kommentars erwartet man vielleicht zuerst ein paar Fakten. Fakt ist, der VfB hat als Aufsteiger einen guten Start in die Bundesliga hingelegt. Erst eine Niederlage vom ersten Spieltag, die zum Ende hin trotz 0:3 Rückstand mit 2:3 noch knapp war. Seit sechs Spielen ist der VfB also dementsprechend ungeschlagen. Zwei Siege bei Gegnern, wo es zumindest statistisch die letzten Jahre wenig zu holen gab, stehen bislang auf der Habenseite. Dazu kommen vier Remis, in denen man nie schlechter war und das ist vielleicht am Ende der einzige Kritikpunkt. Beim ein oder anderen Unentschieden hätte man auch durchaus als Sieger vom Platz gehen können. Die Chancen jedenfalls waren da. Dieser Fakt bringt einen direkt zum nächsten. Der VfB hat bislang in allen Spielen mindestens ein Tor geschossen und hat damit mit zehn Punkten mehr Zähler auf dem Konto als Spieltage gespielt, was am Ende der Saison in den letzten Jahren meist zum Klassenerhalt gereicht hat und genau das ist das Ziel. Ein wenig Vorsicht sollte geboten sein, zu sagen, als Aufsteiger ist ein Remis gegen ein Topteam wie Leverkusen oder ein international ambitioniertes Team wie Frankfurt, ein gutes Ergebnis. Im Vorfeld mag das stimmen. Ist man aber das bessere Team wie über weite Strecken gegen Köln, Schalke und auch durch den Zwei-Tore-Vorsprung mit Chance auf das dritte Tor gegen Frankfurt, kann man sich auch mal über zwei verlorene Punkte ärgern. Fakt ist allerdings im Gegenzug auch, man ist momentan ein ganzes Stück weit weg von den Teams oder Platzierungen, zu denen man den VfB vor der Saison eingeordnet hatte.

Soweit zu den Fakten und Zielen, die natürlich wichtig sind, doch als Fan kann man sich aktuell nicht nur daran erfreuen, sondern auch an der Art und Weise wie diese Zahlen, Daten und Fakten entstehen. Der VfB hat den jüngsten Kader der Bundesliga, sehr viele Spieler hatten vor der Saison noch kein Erstligaspiel in ihrer Vita. Viele Experten, aber auch viele Fans standen manchen Mannschaftsteilen und Strukturen ein wenig skeptisch gegenüber. “Mit dem Sturm wirst Du nicht viel erreichen”, “wir brauchen dringend noch einen Außenverteidiger”, “im Mittelfeld könnte noch etwas mehr Kreativität gut tun”. So oder so ähnlich waren oftmals die Kommentare. Aktuell hört man davon wenig. Warum? Weil es im Moment einfach Spaß macht, der jungen Truppe zuzuschauen, die von den wenigen erfahrenen Spielern mitgezogen wird oder ist es am Ende vielleicht sogar andersherum? Egal, Hauptsache die Mischung stimmt und das tut sie aktuell. Sicherlich ist nicht alles perfekt, aber das kann und wird es wahrscheinlich auch über die Saison hinweg nicht werden. Fussball ist immer eine Momentaufnahme. Daher fällt das Fazit zum aktuellen Zeitpunkt gut aus. Den VfB erwarten nach der Länderspielpause nun mit Hoffenheim und Bayern München schwere Gegner. Der Trainer sagte im Vorgriff auf diese Spiele, man will sich auch in diesen Spielen nicht verstecken. Es gibt auch keinen Grund dafür. Spielt die Mannschaft grundsätzlich so weiter, kann man auch in diesen Spielen vielleicht ein wenig überraschen. Solange man als Fan weiterhin Spaß an den Spielen und der Art und Weise, wie der VfB sie aktuell angeht, hat, werden die Punkte am Ende auch für das Ziel erreicht werden.

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