Zu viele Ausrutscher – nächster Tiefschlag für Stuttgart

Der VfB verliert auch in Kiel

Widerstandsfähigkeit hatte der Trainer vor dem Spiel gefordert. Mit der Standfestigkeit hatten seine Spieler auf dem Kieler Rasen allerdings so ihre Schwierigkeiten. Unzählige Male rutschten die Spieler weg, sei es bei der Verteidigung oder im Angriff. Man konnte fast den Eindruck gewinnen, dass nicht mal mehr die Schuhwahl beim VfB funktioniert. Pellegrino Matarazzo hatte seine Startelf auf vier Positionen verändert, die größte Überraschung war wohl Clinton Mola auf der linken Seite, doch sein jugendlicher Elan konnte er weder auf die Truppe noch auf die linke Seite projizieren. Bereits in der Anfangsphase einer der vielen Ausrutscher. Gonzalez verlor den Ball im Strafraum der Gastgeber, Kaminski den Gegenspieler im Laufduell, 0:1. Wieder keine Führung, wieder lief Stuttgart hinterher. In der Folge, wie bei vielen Spielen zuvor, viel Ballbesitz ohne Wirkung, dabei standen die Störche nicht mal sehr eng am Mann. Einige schnelle und vor allem präzise Aktionen hätten ausgereicht, um mehr als die Chancen durch Gomez und Endo herauszuspielen. Vor der Pause leistete sich Daniel Didavi nach seinem Meckern, wofür er die erste gelbe Karte sah, ein Foul das zum Platzverweis führte.

Roberto Massimo ist der Unglücksrabe

Nach dem Seitenwechsel musste nun ein Ruck durch die Mannschaft gehen, alleine schon, um den fehlenden Mann zu ersetzen. Doch viel mehr Tempo war nicht zu sehen. Eine Standardsituation musste den Ausgleich bringen. Foul im Strafraum, Gonzalez verlud den Keeper beim Elfmeter. Ein Doppelwechsel beim VfB sollte mit Massimo und Wamangituka nochmals für frischen Wind sorgen. Doch keine zwei Minuten auf dem Rasen, legte sich Roberto Massimo in der Vorwärtsbewegung den Ball zu weit vor, rutsche dabei auch ein wenig weg und auch dieser Konter saß. Damit nicht genug, eine Minute später wieder Roberto Massimo, sein Pass zurück zum Keeper verunglückte und wurde zur Vorlage, das 1:3 aus Sicht der Schwaben war die Folge. Dass der VfB es besser kann und diesen oder ähnlich schnelle Spielzüge durchaus öfter hätte bringen müssen, zeigt der Anschlusstreffer durch Silas Wamangituka. Ein schneller Angriff, ein schneller Ball durch die Mitte und ein schneller Stürmer und Kiel stand blank. Für den VfB kam diese Erkenntnis zu spät. So waren es nicht nur im Spiel zu viele Ausrutscher, sondern bereits auch während der Saison. Sechs Niederlagen auf fremdem Platz, die letzten drei Auswärtsspiele allesamt verloren, aus den letzten vier Spielen nur ein Punkt geholt. Dass man im kommenden Spiel gegen den HSV damit trotzdem noch die Chance auf Platz zwei bekommt, grenzt schon ein wenig an ein Wunder, doch Heidenheim sitzt den Cannstattern auf Platz vier nun im Nacken.

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