Warum Gomez und Massimo gegen Karlsruhe spielen sollten

Stuttgart steht vor dem Derby und vor den entscheidenden Spielen

Kaum zu glauben, aber wahr. Der VfB steht nach diesem Re-Start mit zwei Siegen, einem Remis und zwei Niederlagen noch immer auf Platz zwei der Tabelle. Warum? Weil die Konkurrenz eine noch etwas schlechtere Bilanz ausweist oder zumindest im Gleichschritt patzt. Für die Schwaben bedeutet dies vier Spiele vor dem Ende der Saison, dass sie noch alle Optionen haben aus eigener Kraft den Aufstiegsplatz zu sichern. Da kommt der nächste Gegner wie gerufen. Ein Derby gegen den KSC ist immer ein besonderes Spiel. Nicht nur dass man die Punkte dringend benötigt, sondern auch ohne Zuschauer, geht es um die Rivalität der beiden Vereine. Kein anderer VfB-Spieler im aktuellen Kader hat mehr Spiele gegen die Badener bestritten als Mario Gomez. Fünfmal trat der Stürmer gegen die Blauen an, viermal ging er als Sieger vom Platz, dabei konnte er zwei Tore erzielen. Legendär war seine Aussage nach dem 3:1 Erfolg im Jahr 2008, als er seinen Gegenspieler Maik Franz als A…… bezeichnete. Nicht nur zwischen den Fans, den Vereinen, sondern auch zwischen den Spielern selbst, besteht ein besonderes Verhältnis. Gomez ist VfB´ler durch und durch, gegen den KSC sollte es da für ihn nochmals eine extra Portion Motivation geben. Sehr oft wird er das Brustringtrikot nicht mehr überstreifen können, es wäre eine von vier letzten Möglichkeiten für den 34-Jährigen. Ein Derbysieg zum Abschluss der VfB-Karriere, sicherlich nochmals ein gutes Gefühl, trotz aller Titel und Erfolge. Sein Trainer Pellegrino Matarazzo sagte bereits vor dem Spiel gegen Osnabrück, dass er im Training Gas gibt und nie aufhört zu versuchen wieder auf dem Platz zu stehen. Wenn die Zeit reif wäre, würde er auch wieder auf dem Rasen stehen. Ist beim Spiel in Karlsruhe genau diese Zeit gekommen? Im letzten Spiel gegen Osnabrück bekam er rund fünf Minuten Einsatzzeit. Matarazzo verwies auch auf die Konkurrenz im Sturm. Bis auf das Tor in Dresden wurden durch Hamadi Al Ghaddioui keine Bäume ausgerissen. Zu seiner Verteidigung sollte erwähnt werden, dass es sicherlich nichts Neues ist, dass diese Art von Strafraumstürmer mit Bällen gefüttert werden sollten, um ihre Größe und ihren Torriecher ausspielen zu können. Diese Bälle bräuchte auch Mario Gomez. Dies war vor allem über die Außenbahnen in den letzten Spielen aber zu wenig der Fall.

Tempo, Tempo, Tempo

Roberto Massimo wäre der Prototyp eines schnellen Außenstürmers, auch wenn er dies in der Saison noch zu wenig zeigen durfte. Er war immer wieder nah dran an der Startelf, konnte das ein oder andere Spiel überzeugen, musste sich dann aber wie zuletzt seinen Nerven geschlagen geben. Auch sollte er vor allem unter Tim Walter zum Rechtsverteidiger umgeschult werden. Seit den Patzern bei Holstein Kiel, war der 19-Jährige in den letzten drei Spielen nicht mal mehr im Kader. Coach Matarazzo nahm ihn raus, wollte ihn schützen. Dass Stuttgart gegen tiefstehende Mannschaften Überraschungsmomente im Angriff braucht, die Ketten mit Tempo, dazu mit Genauigkeit überspielen muss, sollte nicht erst seit dem 0:0 gegen Osnabrück klar sein. Massimo würde das Tempo mitbringen und nach seiner Pause vielleicht auch wieder den nötigen Biss, seine Fehler wiedergutmachen zu wollen. Gegen Karlsruhe wäre womöglich die beste Gelegenheit dazu. Stuttgart braucht nun Spieler, die zeigen wollen, dass der VfB es besser kann als zuletzt, welche persönlichen Gründen dann auch immer noch hinzukommen mögen.

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