Scheibenschießen und viel Videobeweis

Der VfB geht 2:6 in Hamburg unter

Maxime Awoudja war die Antwort auf die Frage, wer Holger Badstuber ersetzen wird und er war leider einmal mehr die Antwort darauf, wer die ersten beiden Treffer der Hamburger einleitete. Nach seinem unglücklichen Einstand gegen Hannover mit dem Eigentor, verschuldete er in der 13. Minute einen Strafstoß. Zu seiner Ehrenrettung sei erwähnt, dass der Gegenspieler die leichte Berührung der Knie sehr dankend annahm, Aytekin versicherte sich nicht am Bildschirm von seinem Pfiff. Gregor Kobel war am Elfmeter fast noch dran. Vor dem 2:0 des HSV schlägt der 21-Jährige Awoudja nach einem Fehler von Insua ein Luftloch, wird aber vom Torschützen auch leicht am Bein getroffen, der Videoassistent und letztlich Schiedsrichter Aytekin gibt nach Sichtung der Bilder das Tor. Hier schien die leichte Berührung in Ordnung zu sein. Der HSV bis dahin sehr effektiv, denn Stuttgart spielt auch beim Tabellenführer das Spiel, das sie bisher gespielt hatten. Ballbesitz gegen eigentlich nicht ganz so sattelfeste Hanseaten. Mit ein wenig mehr Mut und Geschwindigkeit hätte der VfB sich einiges mehr an Chancen herausspielen können. Nach einem Eckball von Philipp Klement nutzte Nicolas Gonzalez die Möglichkeit zum Anschlusstreffer. Doch anstatt nun die Spiel neu beginnen zu lassen, liefen die Schwaben in den nächsten Konter. Postwendend war der HSV wieder zwei Tore vorn. Mit dem 3:1 ging es in die Pause, Gonzalez hatte kurz vor dem Pfiff nochmals die Chance um zu verkürzen.

Nach dem nichtgegebenen Treffer von Förster bricht der VfB vollends ein

Auch mit zwei Toren Rückstand war noch nichts verloren. Der VfB kam besser aus der Kabine, hatte auch die ein oder andere Möglichkeit, doch nach erneuter Verwirrung stand es 4:1 für Hamburg. Jatta und Kobel bedrängten sich gegenseitig, im entscheidenen Moment drückte Jatta Kobel an den Pfosten, der nicht mehr an den Ball kam. Der eingewechselte Gonzalo Castro drückte den Ball per Eigentor über die Linie. Nach dem erneuten Anschlusstreffer des VfB, durch das erste Tor von Silas Wamangituka, war der VfB wieder am Drücker. Rund 20 Minuten vor dem Ende setzte sich Nicolas Gonzalez im Strafraum durch und bediente Philipp Förster, dieses Mal reichte der angelegte Oberarm von Gonzalez, um das Tor nicht zu geben, es wäre der Auftakt einer vielleicht furiosen Schlussphase des VfB geworden. Keine der strittigen Szenen wurde für die Schwaben ausgelegt. Die VfB-Abwehr hielt gegen weiterhin effektive und gut gespielten Konter des HSV am Ende nicht mehr stand. Treffer fünf und sechs besiegelten die deutliche Niederlage beim direkten Konkurrenten. Tim Walter sagte nach der Partie: “Hamburg hat den Platz als verdienter Sieger verlassen, auch weil wir den Gegner eingeladen haben, Tore zu schießen. Hamburg hat das perfekt ausgenutzt. Wenn wir die Möglichkeit hatten, dranzukommen, haben wir es vermasselt. Und so kann eine Partie auch mal in dieser Höhe ausgehen. Für uns geht es weiter. Wir kommen am Dienstag wieder und probieren es auf ein Neues.” In drei Tagen geht es an selber Stelle, um den Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals.

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