Die Sache mit dem Reden und dem Handeln – am Ende doch am kürzen Hebel?

Der VfB will auf die Jugend setzen und verkauft den Hoffnungsträger

Bei einigen Fans in den sozialen Netzwerken kommen wieder die Erinnerungen hoch, wenn an die vielen Stars des VfB gedacht wird, die einmal in den verschiedenen Kadern der Schwaben standen und nun in der Champions League anderer Vereine für Furore sorgen. Es sei nur mal Werner, Gnabry oder Kimmich erwähnt. Nun also das nächste Talent das für, in der heutigen Zeit schmales Geld, den Verein verlässt. Leon Dajaku wechselt, wohl für eine niedrige siebenstellige Summe, zum FC Bayern. Er soll zunächst für die Drittligaelf auf Torejagd gehen, aber bei den Profis trainieren. Beim VfB sah er wohl keine Perspektive. Bei den Profis hätte er noch zu wenig Spielanteile bekommen, in der Oberliga wäre sein Talent eventuell nicht zur Geltung gekommen.

Noch in der Mitgliederversammlung wurde Jugend bestärkt

Beim VfB soll die Jugend wieder eine größere Rolle spielen, vor allem nach den Erfolgen der U19 in der vergangenen Saison, erhoffte man sich, Talente in den Profibereich zu integrieren. Aus fünf Spielern, die noch in Tirol im Trainingslager dabei waren, sind aktuell mit Luca Mack und David Grözinger noch zwei übrig geblieben. Sollten die beiden sich in der ersten Elf etablieren, wäre das trotz aller Enttäuschung über den Wechsel von Leon Dajaku, noch immer eine hervorragende Quote. Thomas Hitzlsperger hatte die Jugend in der Mitgliederversammlung am Sonntag nochmals als ein Standbein des Verein hervorgehoben und erneuert, dass man in Zukunft auf sie setzen wolle. Der Verkauf des vielleicht größten Talents und Hoffnungsträgers Dajaku wiederlegt nun das gesprochene Wort. Vor zwei Tagen noch ausgesprochen, heute teils schon nicht mehr danach gehandelt. Andererseits wollte man dem Spieler keine Steine in den Weg legen. Ein unzufriedener Spieler bringt die Schwaben auf Sicht nicht weiter. Sven Mislintat wird mit folgenden Worten auf der vereinseigenen Seite zitiert: „Nach intensiven Gesprächen mit Leon und dem FC Bayern haben wir uns dazu entschieden, Leons Wunsch zu entsprechen und dem Transfer zuzustimmen.” Auch sein Berater Kevin Kuranyi schlägt ähnliche Worte an. “Es ist völlig logisch, dass Leon in München in Einsätzen in der 3. Liga und regelmäßigen Trainingseinheiten bei den Profis eine bessere Perspektive sieht”. Thomas Hitzlsperger antwortete auf Twitter, nur mit der Headline des Kicker-Artikels: “Berater VERTEIDIGT Dajaku-Wechsel – damit ist ja wohl alles gesagt”. Haben die Berater am Ende den längeren Atem?

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